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Geschäftsmodelle durch Tokenisierung optimieren

Willkommen im REFuture Hauptstadtstudio jetzt mit Tobias Hirsch, Founder CEO Effecta GmbH, das Haftungsdach für Finanzmakler, Industrie, Emittenten, Crowdinvesting Plattformen, Zweitmakler und ihren individuellen Anforderungen.

Angesprochene Themen:

  • Anforderungen eines Haftungsdachs
  • Maßnahmen gegen Geldwäsche
  • Maßnahmen zur Optimierung von Geschäftsmodellen
  • Die Wichtigkeit der BaFin
  • Vergleich mit Amerikas freien Markt und dessen Risiken
  • Risikominimierung

Was ist eigentlich ein Haftungsdach?

Ein Haftungsdach ist ein umgangssprachlicher Begriff. Eigentlich sind wir ein Wertpapierinstitut, das heißt wir sind BaFin-reguliert und besitzen Lizenzen für die Anlagevermittlung und Anlageberatung. Wir sind aber selbst sehr zurückgesetzt. Das heißt also, wir sind selbst nicht vertrieblich tätig, haben keinen eigenen Vertrieb und bedienen uns dritter Vertriebe, denen wir unsere Lizenz verleihen. Das heißt also, wir nutzen sogenannte vertraglich gebundene Vermittler. Das Wertpapierinstitutsgesetz bzw. Kreditinstitut Gesetz, lässt diese Möglichkeit offen, dass man sich eines Dritten bedient, der in unserem Namen auf unsere Rechnung handelt. Und weil wir die Haftung für die Tätigkeit nur draußen, für den Vertrieb von Wertpapieren übernehmen, sagt man umgangssprachlich Haftungsdach.

Wie haben Sie sich denn abgesichert? Ich meine, das Konstrukt müssen Sie uns mal erläutern.

Wir haben einerseits natürlich eine gute Vermögensschadenshaftpflichtversicherung, aber der Trick an der ganzen Sache ist natürlich die Minimierung des Risikos. Das heißt, wir müssen aufpassen, dass das, was da draußen in unserem Namen passiert, auch den aufsichtsrechtlichen, rechtlichen Anforderungen entspricht. Um das zu organisieren, geben wir den Plattformen und diesen ganzen Vertrieblern, die Sie da gerade genannt haben, einen Anforderungskatalog an die Hand. Bei den Plattformen, über die wir hier auch hauptsächlich bei der Sachwerte Digital reden, sind das ja meistens programmierte Prozesse. Das heißt also, wir geben alle unsere Anforderungen den Plattformen zum Einprogrammieren, in denen ihre Prozessstrecken, Zeichnungsstrecken, Zweitmarktstrecken eingebunden werden und kontrollieren das im Nachgang: einzelne Geschäfte und die Kundendaten.

Also Haftungssicher, wenn man als das befolgt, was Sie vorgeben?

Ich würde sagen, Haftung minimiert, weil wir dann nachweisen können, sowohl bei den Aufsichtsämtern als auch den Gerichten, die uns möglicherweise anwerfen, dass wir erst mal unseren aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen nachgekommen sind.

Wie hat sich denn Ihre Arbeit durch das neue Gesetz für elektronische Wertpapiere verändert?

Noch nicht stark. Das ist ein evolutionärer Prozess. Wir hatten ja bisher Clearstream private Wertpapiere um Transaktionskosten zu senken wurde dann die Blockchain einbezogen. Dann gab es dann diese neuartigen Innovationen und Wertpapiere, die letztendlich Vermögensanlagen, durch die Tokenisierung zum Wertpapier machten und die dann jetzt vertrieben werden. Das ist momentan auch immer noch das, was die blockchainbasierten Plattformen hauptsächlich verkaufen. Da hatten wir auf der einen Seite Rechtsunsicherheit, das heißt, die Vermögensanlagen, also diese Produkte sind nach wie vor nach Zivilrecht Vermögensanlagen und unter Aufsichtsrecht sind das Wertpapiere, und das führte wahrscheinlich vor Gericht zu Verwerfungen. Der Gesetzgeber hat also reagiert, indem sie ein Gesetz erlassen haben, dass die blockchainbasierten Wertpapiere oder Wertpapierkonstruktionen ermöglichen. Das ist das Wertpapiergesetz und damit das elektronische Wertpapier. Das wird meiner Meinung nach den Markt entscheidend verändern.

Also revolutionieren?

Genau. Bisher hatten wir nur monopolistische Systeme mit Clearstream oder überhaupt Zentralverwahrern. In anderen Ländern ist es Euroclear, in Amerika sind es auch andere Clearingsysteme. Da ist die BaFin sehr weit, dass sie Rahmenbedingungen geschaffen hat. Die gibt es sonst in keinem Land der Welt. Die BaFin schafft Rahmenbedingungen und mit diesen Rahmenbedingungen können wir jetzt als Marktteilnehmer sauber wachsen und entstehen, und zwar rechtskonform. In Amerika ist da noch ein rechtsfreier Raum.

Und wir haben jetzt in der jüngeren Vergangenheit gesehen, da sind ganze Produktkategorien ausgefallen. Damit sind Unternehmen auch in Deutschland Konkurs gegangen. Das liegt einfach daran, dass das einfach schlichtweg ein unregulierter Markt ist. Die BaFin zeigt sich also sehr offen für solche Entwicklungen und gibt uns schonmal ihre Meinung an die Hand. Im Graumarkt kann getestet werden, aber wenn man in den Massenmarkt will, soll man sich an die Gesetze halten, die vorgegeben sind. Und die BaFin sind die einzigen, meinetwegen meiner Meinung nach in der Welt zurzeit, die tatsächlich diese Gesetze auch schon formuliert haben. Das heißt also, damit sind wir in Deutschland natürlich in einer hervorragenden Lage, weil wir durchaus einen Vorsprung haben gegenüber anderen Ländern, anhand dieser Rahmenbedingungen unsere Geschäftsmodelle zu ändern.

Man hat eine Orientierung, nicht wahr? Man kann sich daran orientieren, im wahrsten Sinne des Wortes und den richtigen Weg gehen. Also man kann auch ausscheren und sagen mein Gott, ich habe eine ganze Weile darauf gesetzt auf das Pferd ist falsch. Jetzt hat man die Rahmenbedingungen, also die Regeln. Es sind Chancen, die sich da auftut.

So sehen wir das jedenfalls. Natürlich sieht eine Plattform, oder diese jungen Entwickler, die 20-21 Jahre sind, völlig anders. Das ist auch klar. Aber mit der Erfahrung, die wir im Markt haben, ist es ein Segen, dass die BaFin schon so weitsichtig war, dort Gesetze zu erlassen. Dann haben wir jetzt neue Kryptowerte, die werden im sogenannten MiCA erstellt. Wir können eben jetzt schon in diese neue digitale Welt Blockchain basiert eintreten.

Also die positive Stimmung, die hört man ja durchweg, also von jedem, der sich damit beschäftigt.  Sie sagen, wir sind hier führende Nation, haben aber teilweise in bestimmten Sachen natürlich auch viel verloren ins Ausland. Aber jetzt sind wir wirklich so weit, so fortgeschritten, dass andere Länder auf uns schauen. Woran liegt es, dass wir gerade da so eine Dynamik an den Tag legen?

Es liegt unter anderen an den richtigen Leuten in den Aufsichtsämtern an der Spitze. Mit Herrn Hufeld und jetzt auch mit Herrn Branson haben wir Menschen, die verstehen, dass wir hier eine technologische Zeitenwende haben und mit dieser Zeitenwende letztendlich auch die Aufsichtsbehörden das mitgestalten müssen. Ich glaube schon, dass wir das diesen Visionären auch in den Aufsichtsämtern durchaus zu verdanken haben.  Auch im Finanzministerium. Diese Erkenntnis, der Aufsichtsgremien schon proaktiv sein zu müssen, bevor eben in der Welt Wildwuchs entsteht, ist das sicherlich eine gute Sache. Sieht nicht jeder so, die Amerikaner sehen momentan Ihren Markt vielleicht aufgrund der Freiheiten positiver.

Wollen wir so unser Sicherheitsgefühl und wahrscheinlich auch Generationsgefühl verbessern? Sie sagten selber 20 -21-Jährige programmieren da rum und finden keinen Gefallen daran. Wir wollen totale Freiheiten haben, aber trotzdem alle Generation abholen?

Natürlich sind Deutsche ordnungsliebend.

Aber es ist doch eine Tugend, oder?

Es macht auch viel mehr Sinn, sich anhand von Rahmenbedingungen und innerhalb von Gesetzen zu orientieren.  Wir hatten jetzt mit vielen Unternehmern zu tun, die auch digitale Thematiken hatten, und die wollten alle amerikanische Zahlungsdienstleister einbinden. Diese ganze Blockchain Thematik mit Bitcoin hat natürlich teilweise dunkle Kanäle. Der hat keine saubere Vita.

Geldwäsche ist in der ganzen Branche ein ganz großes Thema. Und jetzt kommen da amerikanische Unternehmen ran, die dann möglicherweise sogar noch Kryptowerte zulassen als Tauschmittel und ich natürlich dann die Herkunft dieser Zahlungsmittel eigentlich gar nicht mehr sauber dokumentieren kann. Ich weiß gar nicht, wo das herkommt. Das öffnet für Terrorismusfinanzierung, für Geldwäsche Thematiken und für überhaupt für kriminelle Aktivitäten Tür und Tor.

Die gesamte Welt arbeitet ja an der Verschärfung der Geldwäsche-Thematiken und Geldwäschegesetze. Und dann kann ich nicht einfach so ein amerikanisches Institut einbinden, auch wenn es reguliert ist. Aber ich weiß natürlich gar nicht, wo das herkommt. Und dann mussten wir zum Beispiel immer wieder mal absagen. Geht zu einem europäischen Institut für europäische Geldwäscheanforderungen,  wo Geldwäschegesetze harmonisiert sind. Die kann ich zulassen. Da weiß ich, jedes Institut in Deutschland und in Europa hat die gleichen Geldwäscheanforderungen und wird auch sehr ähnlich von den Aufsichtsämtern kontrolliert.

Gibt es auch Empfehlungen?

Da sind wir jetzt wieder bei der Risikominimierung. Nichts ist schlimmer, als wenn ich jetzt ein Institut zulasse und nicht weiß, woher die Zahlungsmittel kommen. Wenn die nicht sauber dokumentiert, nie sauber verifiziert sind, fallen die sofort raus. Wenn die BaFin fragt, wo die Finanzierung herkommt, wäre das schädlich. Das gab es schon, also in N26 ein großer Skandal. Die hatten einen mafiösen Ring plötzlich in ihren Kunden drin, weil sie nicht sauber legitimiert haben und weil sie vereinfachte Sorgfaltspflichten genutzt haben. Und plötzlich hatten sie Verbrecherorganisationen auf ihren Konten, das soll natürlich nicht passieren.

Die BaFin hat das natürlich sehr schnell erkannt und erteilt demenstprechend harte Sanktionen. Also das kommt immer wieder vor. Man hat also Unternehmen, die auch grenzüberschreitend tätig sind, also da müssen wir natürlich nicht unseren guten Namen verlieren. Natürlich arbeiten wir sehr eng mit sehr vielen Kapitalmarktrechtsanwälten zusammen und sichern uns immer wieder ab. Dazu prüft uns auch die BaFin in regelmäßigen Abständen. Jede Prüfung, so viel Schmerz und Arbeit das auch verursacht, führt aber auch dazu, dass die Geschäftsmodelle stabiler werden. Wenn die sagen, es passt, oder es passt zum Teil, dann weiß ich wenigstens okay, der Teil der passt, passt. Dann kann ich das auch weiterentwickeln und stabiler formen.

Eine Art Zertifizierungsstempel? Also, ich arbeite mit dem Haftungsdach zusammen. Da könnte man vielleicht in die Werbung gehen?

Klares Nein, wir sind im Hintergrund aktiv.

Wir sind nicht diejenigen, die nach vorne arbeiten, sondern wir lassen dem Vertrieb, wir lassen der Plattform ihre Corporate Identity und agieren als fleißige Bienchen im Hintergrund. Wir sind auch nicht diejenigen, die Werbung machen und uns nach vorne bringen. Das muss jedes, jede Plattform oder jeder Marktteilnehmer selbst entscheiden, ob unsere Reputation passt oder nicht. Also uns ist die Reputation sehr, sehr viel wichtiger zur BaFin als wo irgendwo anders hin.

Und ich freue mich sehr, dass sie hier an die Front gegangen sind, im REFuture Hauptstadtstudio. Dankeschön Tobias Hirsch.

 

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